Sehr geehrter Herr Klotz,
seit 1994 liege ich mit meinem Sportboot auf der Bille und habe in dieser Zeit
viele Ihre Mitarbeiter auf der Tiefstackschleue als freundliche und kompetente
Menschen kennen gelernt.
Am 30.04.2019 wollte ich mit meinem Sportboot über Geesthacht kommend in die
Bille.
Gegen 15:00 Uhr stelle ich fest, dass ich es vermutlich nicht bis 15:30 Uhr zur
Tiefstackschleue schaffen würde und rief dort an. Ihr Mitarbeiter teilte mir
mit, dass er strikte Anweisung hat nur zur halben Stunde zu schleusen und er
das Tor um 15:25 Uhr öffnen und um 15:35 Uhr wieder schließen werde. Ich
beschleunigte noch einmal, schaffte es jedoch nicht.
Als ich um 15:35 Uhr durch das Sperrwerk der Billewerder Bucht fuhr sah wie
sich das Schleusentor der Tiefstackschleuse vor die leere Schleuse senkte.
Ich kreuzte dann fast eine Stunde mit laufenden Maschinen vor der Schleuse bis
ich dann um 16:30 Uhr als einziges Wasserfahrzeug geschleust wurde.
Dass die Sportschifffahrt in der letzten Zeit an der Tiefstackschleuse sehr
zugenommen hat habe ich nicht bemerkt, den ich habe 2018 mehrmals allein
geschleust und volle Schleusen habe ich auch schon Anfang der 90er Jahre
erlebt. In meiner Wahrnehmung fahren durch die eine Kammer der Tatenberger
Schleuse wesentlich mehr Sportboote als durch beide Kammern der
Tiefstackschleuse.
Daher verstehe ich die Entscheidung ihrer Behörde, die Tietstackschleuse nur
noch zu festen Zeiten zu öffnen nicht.
Das ich hierfür kein Verständnis habe liegt nicht nur an der für mich nicht
nachvollziehbaren Begründung. Verschärfend kommt noch hinzu, dass es weder auf
der Elbeseite, noch der Billeseite Festmachermöglichkeiten gibt um auf die
Schleusung zu warten.
Wenn ich eine Schleusung um nur 5 Minuten verpasse kann dies zur Folge haben
das der Wasserstand eine Stunde später für nicht mehr ausreicht und ich erst
mehrere Stunden, eventuell erst am nächsten Tag Schleusen kann.
Volles habe ich Verständnis jedoch dafür, dass eine Schleuse keine
Telefonauskunft ist, ein sicherer Schleusenbetrieb erste Priorität hat und
dieser ohne feste, klare Regeln nicht sichergestellt werden kann. Dies solle
jedoch auch anders als mit dem jetzigen starren Zeitfenster möglich sein.
Ich bitte Sie recht herzlich die Entscheidung ihrer Behörde über die festen
Schleusenzeiten noch einmal im Sinne der Sportschifffahrt zu überprüfen.
Außerdem möchte ich sie bitten zu prüfen ob in der Schleusenkammer und vor dem
Elbetor, als Ersatz für der Pegelansagen eine Pegelanzeige montiert werden
kann.
Mit freundlichen Grüßen
Winfried Hinz
Skipper der Blue Sky
Mitglied im EMC Hamburg